Die Geschichte des Funkadelic-Albums "Maggot Brain
"Maggot Brain" war das dritte Studioalbum von Funkadelic, das im Juli 1971 veröffentlicht wurde. Maggot Brain" war das letzte Studiowerk der ursprünglichen Funkadelic-Besetzung: kurz nach der Veröffentlichung verließen die Mitglieder Towle Ross (Gitarre), Billy Nelson (Bass) und Tiki Fullwood (Schlagzeug) die Band aus verschiedenen Gründen... Dennoch war das Album ein recht zufriedenstellender Erfolg: es stieg in die R&B Top 20 der Charts ein und wurde auch durch den 10-minütigen Titelsong, gesungen von Gitarrist Eddie Hazel, weithin bekannt! Laut der Zeitschrift Rolling Stone gehört Maggot Brain zu den "500 Greatest Albums of All Time". Es wird auch als eines der besten Alben der 70er Jahre aufgeführt. Werfen wir gemeinsam einen Blick zurück auf seine Geschichte...
Kurzer Überblick
Zwischen den Extremen schwebend, haben Funkadelic die Art von gefühlvollem Funk-Rock entwickelt, der Weltklasse-Partys anheizen kann... Es ist schwer, ihre Studioarbeit heißer und selbstbewusster als 'Maggot Brain' zu bezeichnen. Wenn man sich dieses Album anhört, hat man das Gefühl, dass die ganze Großfamilie einen auf der Geburtstagsparty mit guten Vibes umgibt... Funkadelic haben sonnenmüden Funk mit verwirrenden weiblichen und männlichen Vocals zusammengebracht... Das war eine neue Wendung eines alten Gefühls, das mit der Zeit und dem Genre weiter manipuliert werden wird... "Maggot Brain" beginnt mit einem gesprochenen Monolog von George Clinton: Der Funkadelic-Anführer spricht über "Maden im Kopf des Universums". Wie bereits erwähnt, ist der Höhepunkt des Albums der 10-minütige Titeltrack, der der Legende nach in nur einem Take aufgenommen wurde! Wenn man der Legende Glauben schenken darf, hat sich Clinton Hazel genähert und gesagt: "Tu so, als hätte man dir gesagt, dass deine Mutter tot ist..." Und Hazel spielte eines der gefühlvollsten Soli seiner Karriere... Clinton nahm praktisch alle anderen Musiker aus dem Hintergrund und lenkte so die Aufmerksamkeit des Zuhörers nur auf Hazels Gitarre. Die Fuzz- und Wow-Wow-Techniken wurden, wie unschwer zu erraten ist, durch die Arbeit von Jimi Hendrix inspiriert. Das Ergebnis war ein Solo, das nicht nur die Zuhörer in Erstaunen versetzte, sondern auch die Kritiker, die es als "emotionale Apokalypse des Klangs" bezeichneten!
Eine andere Legende besagt, dass der Titel des Albums, Maggot Brain, von Hazels Spitznamen inspiriert wurde! Ein zweifelhafter Spitzname, natürlich... Aber es gibt eine Kontroverse: einige Quellen behaupten, dass das Album "Maggot Brain" genannt wurde, nach einem Vorfall, bei dem Clinton eine Leiche mit einem gebrochenen Schädel entdeckte... Gruselig! Das Cover dieses Meisterwerks ist nicht weniger erschreckend: Wir sehen den Kopf einer schwarzen Frau, die schreit, als ob sie aus dem Boden käme...
Übrigens: Auf dem Titelbild ist das berühmt-berüchtigte Model Barbara Cheeseborough zu sehen.
Liste der Titel
Das Album "Maggot Brain" ist nur sieben Titel lang. Zuerst kommt das gleichnamige Juwel, gefolgt von "Can You Get to That" - eine der größten unterschätzten Rock-Meditationen... "Hit It and Quit It" ist ein trügerisch sanfter Soul-Track: Er beginnt sofort mit einem ansteckenden Rhythmus und einem sich wiederholenden Refrain. Das großartigste Element von "Hit It and Quit It" ist Tiki Fullwoods Rhythmus: leicht zu übersehen, aber unmöglich zu vergessen... Den Abschluss der ersten Seite bildet "You and Your Folks, Me and My Folks" - der Track mit den meisten Samples auf "Maggot Brain". Die zweite Seite beginnt mit "Super Stupid", einem Stück, das an eine groovigere Version von Jimi Hendrix' Arbeit mit der Band of Gypsys erinnert... "Back in Our Minds" ist das schwächste Stück des Albums, während das abschließende 9-minütige "Wars of Armageddon" von Kritikern als "verrückter" Jam bezeichnet wurde!
Freigabe und Erfolg
"Maggot Brain" wurde im Hochsommer 1971 veröffentlicht: Nach der Veröffentlichung löste sich Funkadelic praktisch auf, aber ihre letzte Zusammenarbeit erreichte die R&B Top 20. Das Album wurde 2005 mit mehreren Bonustracks wiederveröffentlicht. Bereits 2003 wurde das Album vom Rolling Stone-Magazin als eines der "500 Greatest Albums of All Time" gelistet: "Maggot Brain" wurde als "das härteste Rockwerk in der Karriere von P-Funk" beschrieben... Heute steht das Album auch auf der Liste der "tausendundein Alben, die man gehört haben muss, bevor man stirbt"...
Fazit...
Nach der Veröffentlichung von Maggot Brain verließen Hazel und Nelson die Band, um in der weitaus populäreren Motown-Band The Temptations zu arbeiten, angeblich aufgrund von Unzufriedenheit mit der finanziellen Situation von Funkadelic... Auch Fullwood war mit der Bezahlung unzufrieden und verließ die Band. Obwohl Clinton das Problem nicht erwähnt, wird in vielen Interviews über seine Geizigkeit geklagt... Auch Ross verließ bald die Band... Diese schmerzlichen Verluste wurden durch neue Mitglieder ausgeglichen, aber... Trotzdem brachten Funkadelic nie wieder ein Album heraus, das so kraftvoll, tief und unbändig genial war. Es war die Krönung der gewagtesten und genialsten Klangideen! "Maggot Brain" ist ein neuer Präzedenzfall dafür, wie schwarze Musiker im Rockkontext bestehen können, indem sie Metal, Gospel, Prog, Funk, Blues und Jazzfusion mit unbekümmerter Virtuosität verbinden. Dies ist der Inbegriff ihrer extravaganten Tugenden und Laster... In diesen sieben Songs kann man hören, wie Funkadelic versuchen, den Wirren aller Zeiten einen Sinn zu geben, indem sie die Euphorie und den Schmerz von der Geburt bis zum Tod auf höchst ungewöhnliche Weise ausdrücken.